2 CME
45 min
Rheumatologie
Mit freundlicher Unterstützung von:

Sjögren-Syndrom

Prof. Dr. med. Torsten Witte

Medizinische Hochschule Hannover, Direktor Klinik für Rheumatologie und Immunologie
Erfahre, wie du das Sjögren-Syndrom und seine Auswirkugen auf Augen, Mund und Organe erkennst. Lerne, die Symptome frühzeitig zu deuten und die Diagnose sicherzustellen. Entdecke neue Forschungsergebnisse zu Autoantikörpern und wende praxisnahe Therapieempfehlungen für eine erfolgreiche Behandlung an.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Das Sjögren-Syndrom verstehen: Ein umfassender Leitfaden für die Praxis

In diesem aufschlussreichen Vortrag tauchst du tief in die Welt des Sjögren-Syndroms ein, einer Autoimmunerkrankung, die oft mehr ist, als man auf den ersten Blick vermutet. Du lernst nicht nur die klassischen Symptome wie Mund- und Augentrockenheit kennen, sondern auch die vielfältigen extraglandulären Manifestationen, die diese Krankheit mit sich bringen kann. Dieser Vortrag richtet sich an alle, die ihr Wissen über das Sjögren-Syndrom erweitern und ihre diagnostischen und therapeutischen Fähigkeiten verbessern möchten.

Was ist das Sjögren-Syndrom?

Das Sjögren-Syndrom zählt zu den Kollagenosen, und wurde erstmals 1932 von dem schwedischen Ophthalmologen Henrik Sjögren beschrieben. Ursprünglich wurde es als „Trockenheit von Mund und Augen bei Patient*innen mit rheumatoider Arthritis“ definiert (sekundäres Sjögren-Syndrom), doch heute wissen wir, dass es auch als primäres Sjögren-Syndrom ohne andere Kollagenosen auftreten kann. Die Prävalenz dieser Erkrankung variiert, wobei neuere Studien sogar auf eine Häufigkeit von 1 auf 200 hinweisen, was es zur häufigsten Kollagenose überhaupt macht. Besonders häufig sind Frauen betroffen, etwa zehnmal häufiger als Männer.

Symptome und Diagnostik: Mehr als nur Trockenheit

Du erfährst, dass die Entzündung der Tränen- und Speicheldrüsen zu den Hauptmerkmalen des Sjögren-Syndroms gehört, was zu den typischen Symptomen der Trockenheit führt. Aber Achtung: Bei vielen Betroffenen treten auch Symptome außerhalb der Drüsen auf, die oft übersehen werden.

  • Extraglanduläre Manifestationen: Hierzu gehören unter anderem die interstitielle Lungenerkrankung (ILD), die Polyneuropathie, Arthritis, kutane Vaskulitis und interstitielle Nephritis. Auch Fatigue kann ein Begleitsymptom sein, und es besteht ein erhöhtes Risiko für Lymphome.

Eine frühzeitige und korrekte Diagnose ist entscheidend, um die richtigen therapeutischen Weichen zu stellen. Du lernst, wie du die Symptome der Mund- und Augentrockenheit objektivierst, auch wenn Betroffene sich bereits daran gewöhnt haben.

  • Diagnostische Tests: Hierzu gehören einfache, aber effektive Methoden wie der Schirmer-Test zur Messung der Tränenproduktion und der Saxon-Test zur Bestimmung der Speichelproduktion.

Du erfährst auch, dass die Autoantikörperdiagnostik eine wichtige Rolle spielt, insbesondere die SS-A(Ro)-Antikörper. Allerdings haben nicht alle Betroffenen diese Antikörper, was die Diagnose erschweren kann. In solchen Fällen helfen die ACR/EULAR-Kriterien weiter, die neben den Funktionstests der Drüsen auch die Speicheldrüsenbiopsie berücksichtigen.

  • Neue diagnostische Ansätze: Die Sonografie der Speicheldrüsen und die Erforschung neuer Autoantikörper bieten vielversprechende Möglichkeiten, die Diagnostik des Sjögren-Syndroms weiter zu verbessern.

Therapie: Linderung und mehr

Die Therapie des Sjögren-Syndroms zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Du lernst, wie du die Behandlung individuell anpasst, je nachdem, ob es sich um rein glanduläre oder extraglanduläre Symptome handelt.

  • Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Hierzu gehören Empfehlungen wie ausreichendes Trinken, Kauen zur Anregung der Speichelproduktion, die Verwendung von Augentropfen und -gelen, das Meiden trockener Räume und eine intensive Zahnpflege.
  • Medikamentöse Therapie: Du erhältst einen Überblick über die verschiedenen Therapieoptionen, darunter Pilocarpin zur Stimulierung der Drüsenfunktion und Hydroxychloroquin, dessen Wirksamkeit in Studien unterschiedlich bewertet wird. Auch die Behandlung extraglandulärer Manifestationen wird ausführlich besprochen, wobei Expertenempfehlungen und neue Studien vielversprechende Perspektiven eröffnen.

Fazit & Call-to-Action:

Dieser Vortrag bietet dir einen umfassenden und aktuellen Überblick über das Sjögren-Syndrom. Du hast gelernt, die vielfältigen Symptome zu erkennen, die Diagnose sicherzustellen und die Betroffenen bestmöglich zu behandeln. Die Forschung schreitet voran, und neue Therapieansätze geben Hoffnung auf weitere Verbesserungen in der Zukunft.

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