2 CME
45 min
Fachübergreifend
Mit freundlicher Unterstützung von:

Patientenkommunikation bei Multipler Sklerose (MS)

Dr. med. Manda Jankovic

Fachärztin für Neurologie, Leitende Oberärztin an der Sauerlandklinik Hachen
Lerne die Wichtigkeit patientenzentrierter Kommunikation bei der Behandlung von Multipler Sklerose kennen. Erfahre, wie du Patienten von der Diagnosestellung bis zur Therapieplanung begleitest und ihnen ermöglichst, ein erfülltes Leben zu führen. Entdecke den Einfluss von Lebensstil und mentaler Gesundheit auf den Krankheitsverlauf und wie du diese Aspekte in die Behandlung integrierst.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Kommunikation als Herzstück der MS-Behandlung

Du tauchst in dieser Fortbildung in das zentrale Thema der patientenzentrierten Kommunikation bei Multipler Sklerose (MS) ein. Dr. Jankovic von der Sauerlandklinik Hachen, einer spezialisierten neurologischen Klinik, teilt ihre Erfahrung in der Behandlung und Kommunikation von MS. Sie betont, dass MS mit über 250.000 Betroffenen in Deutschland eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems ist und oft junge Menschen in einer entscheidenden Lebensphase trifft. Seit 2024 ist das Kapitel "Patientenzentrierte Kommunikation" Teil der DGN-Leitlinie zur MS-Behandlung.


Die Säulen der patientenzentrierten Kommunikation

Die Leitlinie stützt sich auf das Patientenrechtegesetz von 2013, das die Patientenautonomie stärkt und die Grundlage für eine transparente und vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient schafft. Für die Behandlung einer chronischen Krankheit wie MS bedeutet dies, Patienten zu jeder Zeit als autonome und ganzheitliche Menschen wahrzunehmen und medizinische Hilfe an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

  • Diagnoseübermittlung: Um den Patienten den Schock der Diagnose zu nehmen, empfiehlt sich ein strukturiertes Gespräch nach dem SPIKES-Schema. Wichtig sind ein ruhiger Rahmen, laienverständliche Sprache, Empathie und das Angebot, Angehörige einzubeziehen. Patienten sollten die Möglichkeit haben, ihre Ängste zu äußern und Informationen über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten.
  • Therapieplanung: Die Therapieentscheidung sollte nach den Prinzipien des Shared Decision Making (SDM) getroffen werden. Dies bedeutet, den Patienten über alle relevanten Therapieoptionen, deren Erfolgsaussichten und Risiken aufzuklären und seine Entscheidung zu respektieren, selbst wenn er sich gegen eine Behandlung entscheidet. Eine sorgfältige Abwägung der Krankheitsaktivität ermöglicht es, frühzeitig eine hocheffektive Therapie einzuleiten, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
  • Langfristige Begleitung: Eine kontinuierliche Betreuung ist unerlässlich. Im ersten Jahr nach der Diagnose sind engmaschige Kontakte, regelmäßige neurologische Untersuchungen und die Kontrolle von Serum-Neurofilament-Leichtketten wichtig, um den Krankheitsverlauf genauer einschätzen zu können.


Der Einfluss von Lebensstil und mentaler Gesundheit

Der Lebensstil hat einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf der MS. Du erfährst, dass Rauchen, Alkohol und Adipositas die Krankheit verschlimmern können. Daher ist es wichtig, Patienten von Anfang an über die Bedeutung von Sport, gesunder Ernährung und Stressreduktion aufzuklären. Die Leitlinie empfiehlt tägliche sportliche Aktivitäten und Krafttraining sowie die Überprüfung und Supplementierung des Vitamin-D3-Spiegels.

Die mentale Gesundheit von MS-Patienten ist ein weiterer wichtiger Aspekt, da sie eine vulnerable Gruppe für Stress und psychologische Belastungsstörungen darstellen. Lerne, wie du Patienten ermutigst, über ihre Sorgen zu sprechen und sie bei der Stressbewältigung mit individuellen Beratungsangeboten und digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) unterstützt.


Fazit und Call-to-Action

Dieser Vortrag macht deutlich, dass die patientenzentrierte Kommunikation die Grundlage für eine erfolgreiche MS-Behandlung ist. Sie stärkt das Vertrauen, verbessert die Therapieadhärenz und ermöglicht es den Patienten, trotz chronischer Erkrankung ein aktives und erfülltes Leben zu führen.




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