2 CME
45 min
Rheumatologie
Mit freundlicher Unterstützung von:

Osteoporose

Dr. med. Friederike Thomasius

Frankfurter Hormon & Osteoporose Zentrum, Fachärztin für Innere Medizin
Erfahre in dieser Fortbildung die Grundlagen zum Thema Osteoporose sowie die diagnostischen Schritte und die Therapie. Lerne, wie du das Frakturrisiko bei Patienten individuell bestimmst und die Therapie anpasst. Entdecke die Risikofaktoren und wie du die Krankheit frühzeitig erkennst, um das Frakturrisiko zu senken.
Write your awesome label here.

Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Osteoporose verstehen – Dein umfassender Leitfaden

In dieser Fortbildung erhältst du einen umfassenden Überblick über Osteoporose, eine systemische Skeletterkrankung, die sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Du lernst die Grundlagen dieser Erkrankung kennen und erfährst alles Wichtige über die diagnostischen Verfahren sowie die verschiedenen Therapieansätze. Ziel ist es, dir das nötige Wissen zu vermitteln, um das Frakturrisiko bei deinen Patienten präzise zu bestimmen und die Therapie individuell anzupassen.

Die stille Gefahr: Was ist Osteoporose wirklich?

Osteoporose ist eine Erkrankung, die das gesamte Skelett betrifft und mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche einhergeht. Besonders im Alter steigt dieses Risiko deutlich an, was aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland zu einer Zunahme der Erkrankung führt. Es ist wichtig zu verstehen, dass Osteoporose multifaktoriell bedingt ist, d.h., es gibt zahlreiche Faktoren, die das Risiko beeinflussen können. Dazu gehören auch Stürze, die ein wesentlicher Risikofaktor sind und bei der Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden müssen.

Alarmierende Zahlen: Das Ausmaß der Osteoporose in Deutschland

Die Zahlen sind alarmierend: Osteoporose ist eine sehr häufige Erkrankung, und die Häufigkeit von Frakturen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Ein Grund dafür ist die Untertherapie der Erkrankung – ein Großteil der Betroffenen erhält keine adäquate Behandlung. Dies führt zu einer Kaskade von Risiken, da jeder Bruch das Risiko für weitere Frakturen erhöht.

  • Merke dir: Osteoporose ist weit verbreitet und wird oft nicht ausreichend behandelt. Dies führt zu einer Zunahme von Frakturen, die schwerwiegende Folgen haben können.

Frühzeitig erkennen, richtig handeln: Diagnostik im Fokus

Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und die Patienten entsprechend zu behandeln. In der Diagnostik konzentrieren wir uns auf die Vorhersage von vertebralen und Schenkelhalsfrakturen, da diese mit einer erhöhten Mortalität und Morbidität verbunden sind.

  • Wichtig: Wirbel- und Schenkelhalsfrakturen sind besonders gefährlich und sollten unbedingt verhindert werden.

Es gibt verschiedene Risikorechner, die zur Vorhersage von Frakturen eingesetzt werden können. In Deutschland verwenden wir den DVO-Algorithmus, der speziell auf die Vorhersage von Schenkelhals- und Wirbelfrakturen ausgerichtet ist. Jeder Wirbel- oder Schenkelhalsbruch ist ein starker Indikator für zukünftige Frakturen, daher ist eine konsequente Behandlung so wichtig.

Die Diagnostik umfasst die Erhebung von Risikofaktoren, die DxA-Messung zur Bestimmung der Knochendichte, die Frakturstatusanalyse, ein Differenziallabor und gegebenenfalls ein Röntgenbild. Besonders nach der Menopause oder bei Männern ab 50 Jahren sollte nach einer Fraktur eine Frakturrisikoabklärung erfolgen.

  • Denk daran: Eine frühzeitige Diagnose und die Berücksichtigung von Risikofaktoren sind entscheidend, um Frakturen vorzubeugen.

Risikofaktoren im Blick: Wer ist besonders gefährdet?

Klinische Risikofaktoren können sich im Laufe der Zeit ändern und das Frakturrisiko erhöhen. Es gibt eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen und Medikamenten, die das Risiko beeinflussen können. Daher ist es wichtig, diese Faktoren bei der Diagnostik zu berücksichtigen und gegebenenfalls zu behandeln. Ein Sturzereignis ist ein bedeutender Risikofaktor, der einfach durch gezielte Fragen erfasst werden kann.

Die DxA-Messung an Wirbelsäule und Oberschenkel ist ein zentrales Instrument zur Bestimmung der Knochendichte. Bei niedrigen Werten ist eine Differenzialdiagnostik erforderlich, um andere Ursachen auszuschließen. Es gibt ein Risikomodell, das die verschiedenen Risikofaktoren gewichtet und das absolute Frakturrisiko berechnet.

  • Merke dir: Die DxA-Messung ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik, um die Knochendichte zu bestimmen und das Frakturrisiko einzuschätzen.

Es gibt eine Vielzahl von Risikofaktoren, die in der Leitlinie priorisiert wurden. Dazu gehören Stoffwechselerkrankungen, neurologische Erkrankungen, rheumatologische Erkrankungen, Untergewicht, genetische Veranlagung, Alkoholkonsum, Nikotinkonsum und verschiedene Medikamente. Besonders wichtig sind die Faktoren, die das Risiko für eine unmittelbar bevorstehende Fraktur stark erhöhen.

  • Wichtig: Kenne die vielfältigen Risikofaktoren für Osteoporose, um deine Patienten bestmöglich zu beraten und zu behandeln.

Differenzialdiagnostik: Was steckt wirklich dahinter?

Bei der Differenzialdiagnostik werden andere Ursachen für niedrige Knochendichte-Werte ausgeschlossen, wie z.B. ein Vitamin-D-Mangel. Ein Basislabor hilft dabei, andere Erkrankungen zu identifizieren, die ebenfalls die Knochendichte beeinflussen können.

  • Denk daran: Eine umfassende Diagnostik ist wichtig, um die richtige Therapie einzuleiten.

Eine erweiterte bildgebende Diagnostik wird durchgeführt, wenn es Hinweise auf osteoporotische Wirbelfrakturen gibt. Dies ist besonders wichtig bei Patienten mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen, Größenverlust oder auffälligen Befunden an der Wirbelsäule.

  • Merke dir: Bei Verdacht auf Wirbelfrakturen ist eine bildgebende Diagnostik unerlässlich.

Therapie der Osteoporose: Mehr als nur Medikamente

Die Therapie der Osteoporose besteht aus der Basistherapie und der medikamentösen Therapie. Die Basistherapie umfasst die Sicherstellung einer ausreichenden Kalzium- und Vitamin-D-Versorgung.

  • Wichtig: Die Basistherapie ist die Grundlage jeder Osteoporose-Behandlung.

Kalzium sollte primär über die Ernährung aufgenommen werden, und Vitamin D kann durch Sonnenexposition oder Supplemente zugeführt werden. Weitere wichtige Faktoren sind die Vermeidung von Untergewicht, eine ausreichende Eiweißzufuhr und die Vermeidung von Nikotin- und Alkoholkonsum. Körperliche Aktivität und Sturzprophylaxe sind ebenfalls entscheidend.

  • Denk daran: Eine gesunde Lebensweise ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Therapie.

Medikamentöse Therapie: Was gibt es und wann wird was eingesetzt?

Es gibt verschiedene medikamentöse Therapieoptionen, die je nach Frakturrisiko und individuellen Bedürfnissen des Patienten eingesetzt werden können. Die Medikamente lassen sich in knochenabbauhemmende und knochenaufbauende Substanzen einteilen. Einige Medikamente binden an die Knochen und wirken über die Einnahmedauer hinaus, während andere reversibel wirken und nach Absetzen eine knochenstabilisierende Therapie erfordern.

  • Merke dir: Die Wahl der medikamentösen Therapie hängt vom individuellen Frakturrisiko und den Bedürfnissen des Patienten ab.

Das Frakturrisiko wird über einen Zeitraum von drei Jahren berechnet und dient als Grundlage für die Therapieentscheidung. Bei einem geringen Risiko kann eine Therapie in Betracht gezogen werden, bei einem mittleren Risiko wird sie empfohlen, und bei einem hohen Risiko ist eine knochenaufbauende Therapie in der Regel die erste Wahl.

  • Wichtig: Das Frakturrisiko ist entscheidend für die Wahl der richtigen Therapie.

Vor Beginn einer Therapie ist es wichtig, das individuelle Frakturrisiko des Patienten zu bewerten und alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen. Bei Patienten mit schwerer Osteoporose und multiplen Frakturen sollte eine knochenaufbauende Therapie bevorzugt werden, um das Frakturrisiko rasch und stark zu senken.

  • Denk daran: Eine individuelle Therapieplanung und eine gute Kommunikation mit dem Patienten sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.

Die Adhärenz, also die Therapietreue der Patienten, ist bei der Osteoporose-Behandlung oft ein Problem. Daher ist es wichtig, die Patienten über die Notwendigkeit der Therapie aufzuklären und mögliche Probleme bei der Einnahme der Medikamente zu besprechen.

Fazit & Call-to-Action: Werde zum Osteoporose-Experten!

Osteoporose ist eine häufige und oft unterdiagnostizierte Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose, die genaue Bestimmung des Frakturrisikos und eine individuelle Therapieplanung sind entscheidend, um Frakturen vorzubeugen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Wenn du mehr über dieses wichtige Thema erfahren möchtest, besuche unsere Plattform und entdecke weitere Fortbildungen und Materialien!

Medikamentöse Therapien – Weiterführende Informationen

Knochenabbauhemmend-antiresorptiv

 

Bisphosphonate

            Alendronat

            Ibandronat

            Risedronat

            Zoledronat

Östrogenrezeptor bindend

            Östrogen

            Raloxifen

RANKI Antikörper

            Denosumab

 

Knochenabbauhemmend-osteoanabol

 

            Teriparatid

            Romosozumab

Neu seit April 2024 – nicht genannt im Vortrag, da kein Bestandteil in der DVO-Leitlinie bisher:

            Abaloparatid

Weitere Rheumatologie CME Fortbildungen