2 CME
45 min
Innere Medizin
In Kooperation mit:

Neue Behandlungsansätze für Lungenerkrankungen aus aktuellen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen

Univ.-Prof. Dr. Matthias Ochs 

Direktor, Institut für Funktionelle Anatomie, Charité. Leiter der Core Facitiliy für Elektronenmikroskopie

Univ.-Prof. Dr. Martin Witzenrath

Klinikdirektor, Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin

Prof. Dr. Mirjam Stahl

Leiterin der Sektion CF, Klinik für Pädiatrie m.S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kübler

Director, Institut für Physiologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin
Lerne in dieser Fortbildung, wie aktuelle Forschung die Anatomie der Lunge neu beleuchtet und welche faszinierenden Einblicke die moderne 3D-Mikroskopie bietet. Erfahre mehr über personalisierte Therapieansätze bei Lungenerkrankungen wie der Mukoviszidose und entdecke die systemischen Auswirkungen von Lungeninfektionen auf Herz und andere Organe. Bleibe auf dem neuesten Stand der Lungenforschung.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Einblicke in die moderne Lungenmedizin: Anatomie, Therapie und systemische Zusammenhänge

Willkommen zu einer faszinierenden Reise in die Welt der Lungenmedizin, die Dir tiefe Einblicke in aktuelle Forschung und innovative Therapieansätze bietet. Entdecke die komplexen Zusammenhänge der Lunge mit anderen wichtigen Organen und verstehe, wie moderne Wissenschaft unser Wissen über Krankheiten und ihre Behandlung revolutioniert.

Die Lunge im Fokus der Anatomie und modernen Bildgebung
Lerne die menschliche Lunge aus einer neuen Perspektive kennen. Erfahre, wie präzise anatomische Studien und fortschrittliche bildgebende Verfahren, insbesondere die Elektronenmikroskopie, entscheidende Einblicke in ihre Struktur und Funktion ermöglichen. Du wirst sehen, dass die Lunge ein bemerkenswertes Organ ist, dessen innere Oberfläche dem eines Tennisplatzes ähnelt und dessen Diffusionsbarriere extrem dünn ist – ein Wunder der Natur, optimiert für effizienten Gasaustausch.

Entdecke die Rolle der 3D-Elektronenmikroskopie, einer "Stillen Revolution" in der Forschung, die es ermöglicht, die dreidimensionale Komplexität von Zellen und Geweben viel besser zu verstehen. Erfahre, wie diese Techniken neue Erkenntnisse über die Alveolen und ihre spezialisierten Zelltypen, die Typ-1- und Typ-2-Pneumozyten, liefern. Du verstehst, dass Typ-1-Pneumozyten mit ihren dünnen Ausläufern die Kapillaren bedecken und die Blut-Luft-Schranke bilden , während Typ-2-Pneumozyten für die Produktion einer oberflächenaktiven Substanz verantwortlich sind, die das Kollabieren der Lungenbläschen verhindert. Diese detaillierten Einblicke sind entscheidend, um die Mechanismen von Lungenerkrankungen besser zu begreifen.

Personalisierte Therapie bei Mukoviszidose: Ein Paradigmenwechsel
Tauche ein in die Welt der personalisierten Medizin am Beispiel der Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF). Du wirst sehen, wie genetische Erkenntnisse die Behandlung dieser Erkrankung grundlegend verändert haben.

  • Verstehe die Bedeutung der genauen Analyse von Mutationen, die zu Störungen eines wichtigen Kanals führen.
  • Erfahre, wie neue Medikamente, sogenannte Modulatoren, entwickelt wurden, die an spezifischen Mutationen ansetzen und die Funktion dieses Kanals verbessern können.
  • Du wirst erkennen, dass diese Therapien zu einer deutlichen Verbesserung der Lungenfunktion und der strukturellen Veränderungen in der Lunge führen können, insbesondere wenn sie frühzeitig eingesetzt werden.
  • Lerne, wie die Lebenserwartung von Betroffenen durch diese Fortschritte signifikant gestiegen ist und heute über viele Jahrzehnte reichen kann.

Pneumonie: Eine Erkrankung mit systemischen AuswirkungenEntdecke, warum Lungenentzündungen, oder Pneumonien, eine häufige und ernstzunehmende Erkrankung sind, die über die Lunge hinaus den gesamten Körper beeinflussen können. Du wirst sehen, dass Pneumonien nicht nur zu akuten Lungenschäden führen können, sondern auch das Herz, die Nieren und sogar das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen können.

  • Erfahre mehr über die Bedeutung einer schnellen Risikoeinschätzung bei Patienten mit Lungenentzündung und die Rolle von Biomarkern bei der Vorhersage eines schweren Verlaufs.
  • Verstehe, wie die Immunreaktion des Körpers auf eine Lungeninfektion selbst zur Schädigung von Organen beitragen kann.
  • Du erhältst Einblicke in die komplexen Mechanismen, durch die Entzündungsprozesse die Gefäßfunktion beeinträchtigen und zur Beschleunigung von Gefäßveränderungen beitragen können.

Die enge Verbindung von Lunge, Herz und NiereLerne, dass die Organe in Deinem Körper nicht isoliert funktionieren, sondern in einem ständigen Austausch stehen. Dieser Vortrag beleuchtet die kausalen Zusammenhänge zwischen Lungen-, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. Du wirst erfahren, wie Signale wie Immunzellen, Hormone und Metaboliten den Informationsaustausch zwischen diesen Organen steuern.

  • Verstehe, dass Lungeninfektionen das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich erhöhen können.
  • Entdecke, dass auch die Nierenfunktion durch akute Lungenschäden beeinträchtigt werden kann und bestimmte Marker im Blut auf ein erhöhtes Risiko für Nierenschäden hinweisen können.
  • Du wirst sehen, wie Forschung daran arbeitet, diese komplexen Wechselwirkungen zu entschlüsseln, um in Zukunft noch gezieltere und umfassendere Therapiestrategien entwickeln zu können.

Diese Fortbildung bietet Dir umfassende Einblicke in die Fortschritte der Lungenmedizin und die Bedeutung eines ganzheitlichen Verständnisses von Krankheiten. Erfahre mehr über die spannende Forschung, die das Potenzial hat, die Behandlung von Lungenerkrankungen und ihren systemischen Auswirkungen weiter zu verbessern.

Executive Summary: Schlaganfall: Pathophysiologie, Prävention, Therapie

Einführung

Die Pathophysiologie des Schlaganfalls ist ein umfangreiches Gebiet, das viele Aspekte der Entstehung, Entwicklung und Behandlung umfasst. Ein besonderer Fokus liegt auf dem akuten ischämischen Schlaganfall, der aufgrund seiner Häufigkeit und der vorhandenen Therapieoptionen von großer Bedeutung ist. Die Geschichte des Schlaganfalls reicht bis zu den Babyloniern zurück, wobei die Erstbeschreibung durch Hippokrates eine zentrale Rolle spielt. Seit dem 19. Jahrhundert wurden erste Modelle zur Untersuchung des Schlaganfalls entwickelt, was zu bedeutenden pathophysiologischen Konzepten führte.

Mechanismen und Konzepte

Ein wesentlicher Mechanismus beim Schlaganfall ist die Inflammation, die bereits von Rudolf Virchow als Schadensmechanismus charakterisiert wurde. Er zeigte auf, dass Leukozyten im Schlaganfallgewebe eine wichtige Rolle spielen. Eine bedeutende Kontroverse in der Geschichte der Schlaganfallforschung war die Diskussion zwischen den Theorien von Oskar und Cecilie Vogt sowie Walther Spielmeyer über die Vulnerabilität bestimmter Neuronen gegenüber Hypoxie. Diese Diskussion trug zur Entwicklung des Verständnisses bei, dass sowohl vaskuläre als auch molekulare Eigenschaften der Zellen eine Rolle spielen.

In den 1970er Jahren wurde das Penumbra-Konzept entwickelt, das beschreibt, dass der Schlaganfall einen Kern hat, um den herum eine Zone von Gewebe liegt, die bei rechtzeitiger Therapie revitalisiert werden kann. Dieses Konzept hat erheblich zum Verständnis und zur Behandlung des Schlaganfalls beigetragen.

Glutamattoxizität und Neuroprotektion

Ein weiteres zentrales Konzept in der Schlaganfallforschung ist die Glutamattoxizität. Glutamat, der Hauptexzitatorische Transmitter des Säugergehirns, kann bei Überproduktion toxisch wirken. Studien in den 1980er und 1990er Jahren zeigten, dass das Blockieren von Glutamat-Rezeptoren eine Möglichkeit zur Therapie darstellen könnte. Trotz der anfänglichen Euphorie über die Möglichkeiten der Neuroprotektion durch Glutamat-Rezeptor-Antagonisten, waren klinische Studien oft negativ, was dazu führte, dass dieses Konzept in seiner Simplizität verlassen wurde.

Komplexität der Pathophysiologie und systemische Effekte

Die Pathophysiologie des Schlaganfalls ist äußerst komplex und umfasst weit mehr als nur neuronale Schäden. Heutige Forschungen zeigen, dass nahezu jede Zelle im Gehirn sowie systemische Mechanismen im Körper eine Rolle spielen. Dazu gehören Immunzellen, die sowohl im Gehirn als auch im peripheren Gewebe aktiv sind, sowie das Mikrobiom, das ebenfalls Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen kann. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass eine erfolgreiche Therapie weitreichende systemische Effekte berücksichtigen muss.

Herausforderungen und klinische Forschung

Eine der größten Herausforderungen in der Schlaganfallforschung ist die Übertragung experimenteller Erkenntnisse in klinische Therapien. Viele präklinische Studien sind nicht ausreichend verblindet und randomisiert, und es fehlt oft an der Replikation wichtiger Befunde. Zudem sind die experimentellen Modelle oft nicht repräsentativ für die komplexen klinischen Bedingungen, die Schlaganfallpatienten aufweisen. Multicenter-Studien und verbesserte experimentelle Designs sind notwendig, um robustere und klinisch relevante Ergebnisse zu erzielen.

Zukunftsperspektiven und Neuroprotektion

Die Zukunft der Neuroprotektion ist weiterhin eine der größten Fragen in der Schlaganfalltherapie. Frühzeitige Interventionen, möglicherweise in Kombination mit Reperfusionstechniken wie der mechanischen Thrombektomie, bieten vielversprechende Ansätze. Die Frage nach regenerativen Therapien bleibt offen, da die Durchführung solcher Studien äußerst anspruchsvoll ist. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass durch kontinuierliche Forschung und Innovation neue Therapieoptionen entwickelt werden, die die Prognose und Lebensqualität von Schlaganfallpatienten weiter verbessern.

Schlussfolgerung

In den letzten Jahrzehnten wurde ein tiefes Verständnis der komplexen Pathophysiologie des Schlaganfalls entwickelt. Trotz bedeutender Fortschritte in der Forschung bleibt die Übertragung dieser Erkenntnisse in klinische Praxis eine Herausforderung. Die kontinuierliche Verbesserung der präklinischen Forschung und die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze sind entscheidend, um die Behandlung von Schlaganfällen zu optimieren und die Prognose der Patienten zu verbessern.

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