2 CME
45 min
Neurologie
Mit freundlicher Unterstützung von:

Myasthenia Gravis

Prof. Dr. med. Sarah Hoffmann

Charité, Oberärztin, Klinik für Neurologie und Experimenteller Neurologie

Prof. Dr. med. Benedikt Schoser

LMU Klinikum, Oberarzt, Neurologische Klinik und Poliklinik
Lerne von Prof. Dr. med. Benedikt Schoser, Oberarzt am Friedrich-Baur-Institut der LMU München, und Prof. Dr. med. Sarah Hoffmann, Oberärztin an der Klinik für Neurologie der Charité Berlin, alles über Myasthenia Gravis. Der Vortrag beleuchtet Diagnoseverfahren, Therapieansätze und die neuesten Entwicklungen in der Behandlung dieser neuromuskulären Erkrankung.
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Kurszusammenfassung:

Myasthenia Gravis: Diagnose, Therapie und neue Entwicklungen

Myasthenia Gravis ist eine seltene, chronische Autoimmunerkrankung, die durch eine gestörte Signalübertragung an der neuromuskulären Synapse gekennzeichnet ist. Betroffene leiden unter fluktuierender Muskelschwäche, die verschiedene Muskelgruppen betreffen kann – von den Augenmuskeln bis zur Atemmuskulatur. Die Diagnosestellung ist oft herausfordernd, da die Symptome variabel sind und mit anderen neurologischen Erkrankungen verwechselt werden können.

In diesem Vortrag erklären Prof. Dr. med. Benedikt Schoser, Oberarzt am Friedrich-Baur-Institut der LMU München, und Prof. Dr. med. Sarah Hoffmann, Oberärztin an der Charité Berlin, welche diagnostischen Verfahren in der klinischen Praxis entscheidend sind und welche innovativen Therapieoptionen die Behandlung revolutionieren.

Diagnostik und Differenzialdiagnosen: Den richtigen Weg zur Diagnose finden

Die Diagnose der Myasthenia Gravis basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, elektrophysiologischen Tests und Antikörperdiagnostik. Während die Acetylcholinrezeptor-Antikörper die häufigste Form der Erkrankung markieren, gibt es zunehmend Erkenntnisse über weitere Antikörper-assoziierte Subtypen wie MuSK- und LRP4-positive Myasthenie. Auch seronegative Formen stellen eine diagnostische Herausforderung dar. Die Experten erklären, welche diagnostischen Algorithmen sinnvoll sind und welche Differenzialdiagnosen – von Myopathien bis hin zu neurogenen Erkrankungen – in Betracht gezogen werden sollten.

Therapieoptionen: Von bewährten Strategien zu modernen Immuntherapien

Die Behandlung der Myasthenia Gravis hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Während Acetylcholinesterase-Hemmer und Steroide weiterhin eine zentrale Rolle spielen, gibt es zunehmend neue Immuntherapien, die gezielt in die Pathophysiologie eingreifen. Besonders die Komplementinhibition und FcRn-Inhibition bieten vielversprechende Ansätze für Patienten mit schwerer oder therapierefraktärer Myasthenie. Die Experten erläutern, wann diese Therapieoptionen in Betracht gezogen werden sollten und wie sich die Wahl der Behandlung an Antikörperstatus und Krankheitsaktivität orientiert.

Neue Leitlinien und individualisierte Therapieansätze

Aktuelle Leitlinien empfehlen einen individualisierten Therapieansatz, der sowohl den klinischen Verlauf als auch den Antikörperstatus der Patienten berücksichtigt. Dabei spielt auch die Thymektomie weiterhin eine wichtige Rolle, insbesondere bei Acetylcholinrezeptor-positiver Myasthenie. Die Referenten geben Einblick in die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und erklären, welche Patientengruppen besonders von einer frühzeitigen Immuntherapie profitieren können.

Zukunftsperspektiven: Neue Therapieoptionen und Forschungstrends

Die Forschung zu Myasthenia Gravis schreitet rasant voran. Neue Ansätze wie B-Zell-Therapien und möglicherweise sogar CAR-T-Zell-Therapien könnten in Zukunft das Behandlungsspektrum weiter erweitern. Die Experten diskutieren, welche neuen Substanzen aktuell in klinischen Studien untersucht werden, welche Herausforderungen es noch gibt und wie sich die Therapie in den kommenden Jahren weiterentwickeln könnte.

Fazit: Fortschritte für eine bessere Patientenversorgung

Dank neuer diagnostischer Methoden und innovativer Immuntherapien verbessert sich die Prognose für viele Myasthenie-Patienten zunehmend. Dennoch bleibt die Herausforderung, individuelle Therapieansätze zu finden, die sowohl eine langfristige Krankheitskontrolle ermöglichen als auch die Lebensqualität verbessern. Dieser Vortrag bietet eine umfassende Übersicht über die aktuellen Entwicklungen und praxisrelevante Empfehlungen für die optimale Versorgung von Patienten mit Myasthenia Gravis.



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