2 CME
45 min
Innere Medizin
Mit freundlicher Unterstützung von:

Leberwerterhöhung und medikamentöse Lebertoxizität (medikamentöse Hepatotoxizität)

Prof. Dr. med. Cornelius Engelmann

Charité, Oberarzt, Facharzt für Innere Medizin, W2 Professur für Translationale Hepatologie
Erfahre, wie sich unterschiedliche Schädigungsmuster der Leber erkennen lassen und wann Medikamente zu einer akuten Hepatitis führen. Lerne, warum einige Patienten besonders anfällig für medikamentös-toxische Leberschäden sind und wie Autoimmunreaktionen die Diagnose erschweren können.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Akute Leberschäden besser verstehen – von Biomarkern bis zu neuen Therapien

In dieser Fortbildung erfährst du, wie medikamentös-toxische Leberschäden entstehen, diagnostiziert und eingeordnet werden können. Im Fokus steht die Differenzierung zwischen akuten und chronischen Verlaufsformen sowie die komplexe Abgrenzung zu autoimmunbedingten Leberschäden. Dieser Vortrag richtet sich an alle, die in der Inneren Medizin, Gastroenterologie oder Hepatologie tätig sind und ihr Wissen zu Differenzialdiagnosen, Biomarkern und modernen Therapieoptionen praxisnah vertiefen möchten.

Leberwerterhöhungen verstehen und richtig interpretieren

Der Vortrag beginnt mit einem strukturierten Überblick über klassische Biomarker, die auf Schädigungsprozesse der Leber hinweisen können. Du lernst, wie Transaminasen bei hepatozellulären Schäden reagieren, wann Cholestaseparameter wie Gamma-GT oder AP erhöht sind und welche Rolle Bilirubin als kombinierter Marker für Exkretion und Funktion spielt. Auch Funktionsparameter wie Quick/INR und Albumin werden im Zusammenhang mit akuten und chronischen Schädigungsmustern besprochen.

Vom harmlosen Verlauf bis zum Leberversagen

Ein zentrales Thema ist das breite Spektrum möglicher Verläufe bei Leberwerterhöhungen. Während einige Veränderungen reversibel sind, können andere rasch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberfibrose, Zirrhose oder sogar akutem Leberversagen führen. Du erfährst, wie man typische Ursachen wie virale Infektionen, Alkoholabusus oder toxische Medikamente voneinander abgrenzt – und welche Marker auf einen dramatischen Verlauf hindeuten können.

Medikamentenschäden differenzieren – DILI, Autoimmunreaktionen & Co.

Ein besonderer Fokus liegt auf den sogenannten DILI-Fällen (drug-induced liver injury). Hier lernst du, wie du typische Muster von Leberschäden durch Medikamente erkennst, welche Risikogruppen besonders betroffen sind und warum sich die klinischen und histologischen Bilder teilweise stark mit Autoimmunhepatitiden überschneiden. Die Fortbildung zeigt, wie schwierig die Unterscheidung in der Praxis ist und wie Steroidbehandlungen helfen können – aber nicht immer ausreichen.

Neue Immuntherapien und ihre hepatologischen Nebenwirkungen

Mit der Einführung moderner Checkpoint-Inhibitoren hat sich das Spektrum medikamenteninduzierter Leberschäden erweitert. Der Vortrag gibt Einblick in die immunvermittelten Nebenwirkungen dieser neuen onkologischen Therapien – insbesondere beim HCC (hepatozellulären Karzinom). Du lernst, warum manche Patienten unter der Therapie stärkere Leberreaktionen zeigen und was das für das Gesamtüberleben bedeuten kann. Auch die Parallelen zur klassischen Autoimmunhepatitis werden aufgezeigt.

Histologie, Genetik und individuelle Risiken

Anhand konkreter Fallbeispiele wird gezeigt, wie Histologiebefunde zur differenzialdiagnostischen Einordnung beitragen. Zusätzlich wird auf genetische Prädispositionen, z. B. bei Gallensäuretransportern, eingegangen, die bestimmte Patientengruppen anfälliger für cholestatische Verläufe machen. Diese molekularen Zusammenhänge sind besonders relevant für individualisierte Therapieentscheidungen und den langfristigen Verlauf.

Wann Transplantation die letzte Option ist

Nicht alle Fälle verlaufen glimpflich: Bei schwerem Verlauf mit Leberversagen können Plasmapherese und immunsuppressive Therapie allein nicht ausreichen. Du erfährst, wann eine Hochdringlichkeits-Listung notwendig wird und wie rasch Entscheidungen zur Transplantation getroffen werden müssen. Der Vortrag sensibilisiert dafür, solche Verläufe früh zu erkennen und rechtzeitig spezialisierte Zentren einzubinden.

Fazit: Differenzieren, reagieren, frühzeitig handeln

Diese Fortbildung vermittelt praxisnahes Wissen zur Einordnung erhöhter Leberwerte im klinischen Alltag – mit einem klaren Fokus auf medikamentös-toxische Ursachen. Du lernst, wann schnelles Handeln erforderlich ist, wie man DILI von Autoimmunhepatitis abgrenzt und welche Therapiestrategien zur Verfügung stehen. So bist du optimal vorbereitet, um auch komplexe Fälle sicher zu steuern.

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