2 CME
45 min
Gynäkologie
Mit freundlicher Unterstützung von:

Impfen in der Schwangerschaft

Prof. Dr. med. Michael Abou-Dakn

St. Joseph Krankenhaus Berlin, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Erfahre, wie der Immunschutz von Mutter zu Kind in der Schwangerschaft und Stillzeit übertragen wird. Lerne, welche Impfstoffe für Schwangere empfohlen und welche vermieden werden sollten, um Mutter und Kind bestmöglich zu schützen. Entdecke, wie eine Impfung der Mutter den "Nestschutz" des Babys aktiv stärkt.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Einführung: Warum Impfen in der Schwangerschaft?

Du hast sicher schon gehört, wie wichtig Impfungen sind, aber wie sieht es aus, wenn du schwanger bist oder stillst? Diese Fortbildung beleuchtet, wie du durch Impfungen nicht nur dich selbst, sondern auch dein Kind schützt. Du erfährst, wie der sogenannte „Nestschutz“ funktioniert und welche Impfempfehlungen es gibt, um das Baby in den ersten, besonders anfälligen Lebensmonaten vor schweren Infektionen zu bewahren.

Die Grundlagen der Immunisierung verstehen 

Aktive und passive Immunisierung

Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Grundlagen der Immunologie. Es gibt zwei Hauptformen der Immunisierung: die aktive und die passive. Bei der aktiven Immunisierung bildet der Körper der Mutter selbst Antikörper als Reaktion auf einen Impfstoff. Diese Art der Immunisierung führt in der Regel zu einem langanhaltenden Schutz.

Bei der passiven Immunisierung werden dem Körper fertige Antikörper zugeführt, die von einem anderen Organismus stammen. Dies verschafft einen schnellen, aber nur vorübergehenden Schutz. Es ist wichtig zu wissen, dass Lebendimpfstoffe in der Schwangerschaft grundsätzlich vermieden werden sollten, während Totimpfstoffe in der Regel unbedenklich sind und keine Kontraindikation darstellen. Dennoch empfiehlt es sich, Impfungen im ersten Trimenon zu meiden, um jegliche Bedenken bezüglich Fehlgeburten auszuräumen.

Schutz in der Stillzeit

Auch in der Stillzeit ist Impfen ein relevantes Thema. Generell können die gleichen Impfungen empfohlen werden, die auch für nicht-schwangere Frauen möglich sind. Die Muttermilch spielt eine wesentliche Rolle, indem sie dem Kind über Immunglobuline (insbesondere IgA) aktive Abwehrstoffe liefert. Dieser Schutz ist besonders wichtig für die Atemwege und kann Viren neutralisieren.

Spezifische Impfempfehlungen und deren Bedeutung

Keuchhusten (Pertussis)

Keuchhusten ist für Neugeborene eine ernsthafte Bedrohung, die in den ersten Lebensmonaten zu schweren Komplikationen führen kann. Studien zeigen, dass eine Impfung der Mutter im dritten Trimenon den Säugling wirksam schützt, da die Antikörper direkt auf das Kind übertragen werden. Die Impfrate in Deutschland ist hierfür bereits relativ hoch, was den großen Erfolg dieser Maßnahme verdeutlicht.

  • Der Vortrag zeigt, wie eine Tröpfcheninfektion wie Keuchhusten bei Babys schwere Atemwegsprobleme verursachen kann.
  • Die Impfung im dritten Trimenon ist entscheidend, da in dieser Zeit ein großer Teil des Nestschutzes aufgebaut wird.
  • Die Akzeptanz dieser Impfung ist hoch, weil sie primär dem Schutz des Kindes dient.

RSV-Infektionen

RSV stellt weltweit eine der häufigsten Ursachen für die Hospitalisierung von Neugeborenen und Kleinkindern dar. Die Impfung der Mutter in der Schwangerschaft kann die Erkrankungsrate bei den Säuglingen signifikant senken. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Ansätze. Während in anderen Ländern die Impfung der Mutter eingeführt wurde, hat sich die Politik in Deutschland für eine passive Immunisierung der Neugeborenen mit monoklonalen Antikörpern entschieden. Fachexperten würden sich jedoch beide Möglichkeiten wünschen, um den Schutz für die Babys zu maximieren.

Grippe (Influenza)

Auch wenn die Grippeimpfung in der Schwangerschaft schon lange empfohlen wird, ist die Akzeptanz immer noch gering. Die Impfung schützt vor allem die Mutter selbst, da eine Grippeerkrankung während der Schwangerschaft mit erhöhten Risiken verbunden ist. Durch die Impfung werden zwar auch Antikörper auf das Kind übertragen, aber der Hauptfokus liegt hier auf dem Eigenschutz der Schwangeren.

Fazit & Call-to-Action

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Impfungen in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle für die Gesundheit von Mutter und Kind spielen. Insbesondere Impfungen, die einen Nestschutz für das Kind aufbauen, wie bei Pertussis und RSV, finden eine hohe Akzeptanz. Die Aufklärung über die Risiken von Infektionen für Schwangere und Babys ist der Schlüssel, um die Impfbereitschaft weiter zu erhöhen.

Erfahre noch mehr über dieses spannende Thema und wie du in der Praxis mit diesen Empfehlungen umgehen kannst! Jetzt den vollständigen Vortrag ansehen, um dein Wissen zu vertiefen und sicherzustellen, dass du die besten Ratschläge geben kannst.

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