2 CME
45 min
Innere Medizin
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Impfen bei Risikopatienten -konsequentes Handeln

PD Dr. med. Rebecca Hasseli-Fräbel

Fachärztin für Innere Medizin & Rheumatologie
Lerne in dieser Fortbildung, warum konsequentes Impfen bei Risikopatienten entscheidend ist. Erfahre, wie das Konzept der Immunseneszenz das Infektionsrisiko im Alter beeinflusst und welche Strategien zur Prävention von Atemwegsinfektionen (Influenza, COVID-19, RSV) jetzt relevant sind. Erhalte zudem einen Überblick über Impfungen gegen Pneumokokken , Herpes Zoster und neu aufkommende Viren sowie praktische Richtlinien zum Impfen bei Immundefizienz.
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Kurszusammenfassung:

Hinweis: Die Inhalte auf Doctorflix sind ausschließlich für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt. Sie dienen der fachlichen Fortbildung und sind nicht für Laien geeignet.

Impfstrategien 2025: Warum Risikopatienten jetzt deinen Schutz brauchen

In dieser umfassenden Fortbildung erhältst du einen tiefen Einblick in die aktuellen Impfstrategien für Risikopatienten. Der Vortrag spannt den Bogen von der faszinierenden Geschichte der Impfentwicklung – beginnend bei Edward Jenner und den Pocken – bis hin zu den modernen mRNA-Technologien. Du lernst, warum bestimmte Patientengruppen, insbesondere ältere Menschen und solche mit chronischen Erkrankungen, einen besonderen Schutz benötigen. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung im Praxisalltag, dem Verständnis von Immunalterung (Immunseneszenz) und der korrekten Anwendung von Tot- und Lebendimpfstoffen bei Immundefizienz.

Diese Fortbildung richtet sich an alle Ärztinnen und Ärzte, die Patientengruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko betreuen, sei es in der Hausarztpraxis, der Rheumatologie, der Onkologie oder anderen Fachbereichen. Sie bietet dir die notwendige Sicherheit, um Impfentscheidungen fundiert zu treffen und die Impfquoten in deinem Kollektiv zu steigern.

Von der Immunseneszenz zur RSV-Prävention: Die wichtigsten Updates

Der Vortrag verdeutlicht, dass das Infektionsrisiko in zwei Lebensphasen besonders hoch ist: in der frühen Kindheit und im hohen Alter. Das Älterwerden des Immunsystems, die Immunseneszenz , führt dazu, dass Infektionen nicht nur häufiger, sondern auch schwerwiegender verlaufen können. Zudem können bei Patienten unter bestimmten Therapien, wie sie in der Rheumatologie eingesetzt werden, typische Infektionszeichen wie ein Anstieg der Entzündungswerte ausbleiben, was die Diagnose erschwert.

Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Prävention von Atemwegsinfektionen, die das Gesundheitssystem weiterhin stark belasten.

  • Influenza: Du erhältst einen Überblick über die verfügbaren Impfstoffe, einschließlich hochdosierter Varianten für Personen ab 60 Jahren, und einen Ausblick auf künftige mRNA-basierte Influenza-Impfungen.
  • COVID-19: Die Fortbildung betont die Wichtigkeit der angepassten Impfstoffe, besonders für Personen ab 60 und jüngere Risikopatienten. Es wird gezeigt, dass die vollständige Impfung gemäß STIKO-Empfehlung die Letalität signifikant senkt, selbst bei Patienten, die aufgrund ihrer Therapie keine Antikörper bilden können.
  • RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus): Obwohl Impfstoffe verfügbar sind, ist die Impfquote niedrig. Du erfährst, warum RSV so tückisch ist, wie es das Immungedächtnis hemmt und welche klaren STIKO-Empfehlungen für Personen ab 60 oder 75 Jahren sowie abweichende Empfehlungen von Fachgesellschaften für jüngere Immungeschwächte existieren.

Pneumokokken, Zoster und Chikungunya: Ein erweiterter Impfhorizont

Neben den bekannten Atemwegserregern gibt es weitere entscheidende Impfungen für Risikogruppen. Die Pneumokokken-Impfung wurde kürzlich vereinfacht. Der Vortrag zeigt eindrücklich, wie die Impfung die Überlebenswahrscheinlichkeit nach schweren invasiven Pneumokokken-Erkrankungen bei Rheumapatienten verbessert. Auch das Thema Herpes Zoster (Gürtelrose) wird detailliert besprochen.

Du lernst, warum das Risiko für Zoster bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und durch bestimmte moderne Therapien ansteigt. Die STIKO empfiehlt diese Impfung für Risikogruppen ab 50 Jahren und für die Allgemeinbevölkerung ab 60. Der Vortrag thematisiert auch seltenere, aber durch den Klimawandel wichtiger werdende Infektionen:

  • Chikungunya: Dieses durch Stechmücken übertragene Arbovirus kann chronische Arthritiden auslösen, die einer rheumatoiden Arthritis ähneln. Es stehen Tot- und Lebendimpfstoffe für Reisende und Risikopersonen zur Verfügung.
  • HPV: Auch die HPV-Impfung kann bei älteren Patienten, die diese in der Jugend nicht erhalten haben und nun immunsupprimiert sind, erwogen werden , auch wenn die Kostenübernahme individuell geklärt werden muss.

Fazit: Konsequentes Handeln im Praxisalltag

Der wichtigste Appell dieser Fortbildung ist das konsequente Handeln. Du erfährst, dass Totimpfstoffe (wie die meisten Impfungen gegen Influenza, COVID-19, RSV, Pneumokokken, Zoster) jederzeit, auch unter laufender Immuntherapie, gegeben werden können. Eine Therapiepause wird in der Regel nicht empfohlen, da das Schubrisiko den potenziellen Nutzen einer leicht besseren Impfantwort überwiegt. Der Vortrag bestärkt dich darin, auch abseits von STIKO-Empfehlungen individuelle, begründete Impfentscheidungen für deine Patienten zu treffen und Impfungen (z.B. Influenza und COVID) simultan zu verabreichen, um die Impfquoten zu steigern.


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