Fetale Echokardiographie - ein Überblick
Indikationen der fetalen Echokardiographie
Auffälligkeiten im Vierkammerblick
Auffälligkeiten im LVOT und RVOT sowie im 3-Gefäß-Trachea-Blick
Stenosen und Atresien der Semilunarklappen, wie beispielsweise die Aortenstenose, gehören ebenfalls zu den Herzfehlern, welche sich hauptsächlich bei Betrachtung der Ausflusstrakte detektieren lassen. Durch sonographische Darstellung der Ausflusstrakte bei der fetalen Echokardiographie liegt die Erkennungsrate der fetalen Herzfehler bei 80-90%.
Herzfehler und chromosomale Assoziationen
Diese Assoziationen sind wichtig, da sie helfen, das Risiko für bestimmte genetische Anomalien zu bewerten und die notwendigen pränatalen und postnatalen Maßnahmen zu planen. Eine TGA (Transposition der großen Gefäße) hingegen weist keine Assoziation zu chromosomalen Erkrankungen auf.
Praktischer Teil: Vorschallen und Dokumentation
In der Ebene 1, dem Vierkammerblick, werden Herzlage, Herzgröße, Rhythmik und Kontraktilität beurteilt. Vorhöfe, Ventrikel sowie die Lage und Funktion der AV-Klappen sind ebenfalls Teil dieser Untersuchung. Die Kontinuität des Ventrikelseptums und die Beschaffenheit des interatrialen Septums mit der Klappe des Foramen ovale sind weitere relevante Merkmale.
In der Ebene 2, dem linksventrikulären Ausflusstrakt (LVOT), wird der regelrechten Abgang der Aorta aus dem linken Ventrikel betrachtet.
In der Ebene 3, dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt (RVOT), wird auf den regelrechten Abgang des Truncus pulmonalis und seiner Aufteilung in rechte und linke A. pulmonalis geachtet Bei Betrachtung der Ausflusstrakte sollte unbedingt auf die “Kreuzung” von Aorta und Truncus pulmonalis geachtet werden.
Der 3-Gefäße-Trachea-Blick in der Ebene 4 umfasst die Betrachtung des Truncus pulmonalis, der Aorta sowie der Vena cava inferior und der Trachea. Eine gründliche Bilddokumentation all dieser Ebenen ist entscheidend für die genaue Diagnosestellung.
Pathologien erkennen
Bei der
Erkennung von Pathologien werden spezifische Fälle betrachtet, um die
diagnostischen Fähigkeiten zu schärfen. Ein Beispiel ist die Ebstein-Anomalie,
bei der eine Versetzung der Trikuspidalklappe nach apikal vorliegt. Dies führt
zu einer „Atrialisierung“ des rechten Ventrikels, einer insuffizienten und
dysplastischen Trikuspidalklappe sowie einer Dilatation des rechten Atriums,
die zu einer Kardiomegalie führt. Die Farbdopplersonographie zeigt hierbei eine
Trikuspidalregurgitation.
Ein weiterer
Fall ist die Transposition der großen Gefäße (TGA), die durch eine
ventrikuloarterielle Diskordanz gekennzeichnet ist. Im Vierkammerblick sind oft
keine Auffälligkeiten zu sehen, aber der Ausflusstrakt zeigt eine
Seit-zu-Seit-Stellung der Gefäße. Im 3-Gefäße-Blick sind häufig nur zwei Gefäße
darstellbar: der Aortenbogen und die Vena cava superior. Die TGA weist selten
Assoziationen zu chromosomalen oder extrakardialen Anomalien auf.
Abschluss
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